
Musikfestivals sind unverzichtbarer Bestandteil der Kulturlandschaft Deutschlands. Für viele sind sie Orte der Identitätsfindung, für Newcomer:innen prägende erste Bühnen und wichtige Wirtschaftstreiber für ganze Regionen. Sie schaffen Orte für Begegnungen und soziale Interaktionen und ermöglichen damit kulturelle Vielfalt und Diskursräume. Viele Festivals basieren auf ehrenamtlicher Arbeit, unterstützen gemeinnützige Zwecke und bieten Workshops und Bildungsformate an – das soziale Engagement ist dabei äußerst vielfältig. Und genauso wie es für beinahe jedes experimentelle Nischengenre ein eigenes Event gibt, variieren Festivals hinsichtlich Größe, Anzahl der Besuchenden, Rahmenprogramm, Maßnahmen zur Nachhaltigkeit oder Inklusion stark. Die bundesweit angelegte Festivalstudie liefert nun einen umfassenden Überblick über diese komplexe Landschaft.
Die Studie ist ein gemeinsames Projekt der Initiative Musik, der Bundesstiftung LiveKultur und des Deutschen Musikinformationszentrums. Die Erhebung wurde durchgeführt vom Institut für Demoskopie Allensbach. Ermöglicht wurde das Projekt durch eine Sonderförderung des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Zentrale Kennzahlen zur Festivalstudie
- Rund 1.800 Musikfestivals in Deutschland
- 71 % Popularmusik und Jazz, 24 % Klassik
- Hohe stilistische Offenheit: Ø 4,9 Musikrichtungen pro Festival (aus 26 abgefragten Genres); 53 % der Klassikfestivals integrieren auch Elemente der Popularmusik, 8 % der Popularmusikfestivals auch klassische Genres
- Klassikfestivals haben im Durchschnitt 13 Tage Musikprogramm, Popularmusikfestivals 3 Tage
- Ø 30 Konzerte oder Acts pro Festival, davon 40 % Nachwuchskünstler:innen oder -ensembles
- 81 % der Festivals bieten soziale oder kulturelle Rahmenprogramme an
- 42 % integrieren weitere Kunstformen in das Programm
- 60 % finden in Städten unter 100.000 Einwohner:innen statt, 17 % in Metropolen
- Ø Auslastung 76 %, Großveranstaltungen 84 %
- Ø Besuchszahl 9.244
