Bundesstiftung LiveKultur begrüßt britische Initiative zur Förderung der Grassroots-Venues und lädt die deutsche Musikbranche zur Zusammenarbeit ein
Alteglofsheim, 18.11.2024 – Die Bundesstiftung LiveKultur verfolgt mit großem Interesse die jüngste Ankündigung der britischen Regierung, eine freiwillige Ticketabgabe einzuführen, um Grassroots-Venues zu unterstützen und die kulturelle Vielfalt der Livemusik zu sichern. Diese Maßnahme zeigt, wie wichtig es ist, neue Wege zur Förderung der Musikkultur zu finden und kleinere Veranstaltungsorte zu stärken.
Der britische Kulturminister hat die Live-Musikbranche dazu aufgerufen, eine freiwillige Ticketabgabe einzuführen. Diese Abgabe soll helfen, die finanzielle Notlage von Grassroots-Venues zu lindern, die mit steigenden Betriebskosten und sinkenden Einnahmen kämpfen. Ziel ist es, eine nachhaltige Grundlage zu schaffen, die sicherstellt, dass auch kleine Musikclubs und unabhängige Veranstaltungsorte überleben und eine Plattform für neue Künstler bieten können.
Eine aktuelle Erhebung des Bundesverbands der Musikspielstätten, LiveKomm, zeigt den akuten Bedarf für eine solche Lösung. So gab mehr als die Hälfte der befragten Clubs an, aufgrund des akuten Kostendrucks in den kommenden zwölf Monaten den Betrieb nicht ohne finanzielle Unterstützung weiterführen zu können.
Hintergrund der negativen finanziellen Entwicklungen der Clubkultur sind die in der Branche besonders dramatischen Kostenexplosionen in allen wesentlichen Bereichen, so etwa Energie- und Produktionskosten.
Auch in Deutschland arbeitet die Bundesstiftung LiveKultur bereits seit über einem Jahr an einer ähnlichen Lösung, um die Livemusikbranche zu unterstützen. Der geplante Live Music Fund Germany soll innovative Fördermechanismen für die Veranstaltungsbranche enthalten, die direkt in die Förderung von Kleinstkonzerten in kleineren Venues, Erst-Tourneen für Newcomer*innen und Festivals fließt.
Die Initiative zielt darauf ab, die finanzielle Grundlage der deutschen Livemusikszene zu stärken und ihre Vielfalt zu bewahren.
„Der Live Music Fund Germany soll mehr als nur eine Unterstützung bieten – er ist ein Statement für die Zukunft der kulturellen Vielfalt und eine Investition in unsere lebendige Musikszene. Wir freuen uns über das internationale Vorbild aus Großbritannien und sehen es als Ansporn, unsere eigene Lösung weiter voranzutreiben“, sagt Felix Grädler, Vorstand der Bundesstiftung LiveKultur. „Wir möchten daher alle Akteure der deutschen Musikbranche, die bisher nicht mit uns im Gespräch sind, dazu einladen, sich mit uns zusammenzusetzen und an einer gemeinsamen, nachhaltigen Lösung zu arbeiten, um Talenten und Fans weiterhin inspirierende Live-Erlebnisse zu bieten“, ergänzt Karsten Schölermann, der Vorsitzende der Bundesstiftung Livekultur.
Die Bundesstiftung LiveKultur ist im konstruktiven Dialog um die Kooperationen mit Ticketunternehmen, Veranstaltern und Musikverbänden in die Realisierung zu bringen, um die besten Maßnahmen zur Förderung und Stärkung der Branche zu entwickeln.