PRESSEMITTEILUNG/ZUMELDUNG zur aktuellen Medienberichterstattung zu Ticketabgaben in Großbritannien
Alteglofsheim, 20. Oktober 2025 – In den letzten Tagen wird in den deutschen Medien intensiv über das britische Modell eines Konzertticket-Solidarbeitrags diskutiert, mit dem die lokale Musikszene gefördert werden soll. (https://livelinefund.uk/ und www.musicvenuetrust.com – Der LivelineFund ist eine Initiative von Music Venue Trust und Save Our Scene)
Die Bundesstiftung Livekultur hat diesen Gedanken längst aufgegriffen – und mit dem Live Music Fund (LMF) ein konkretes, funktionierendes Modell für Deutschland entwickelt, das am 01. Januar 2026 startet.
Der Live Music Fund basiert auf einem einfachen, aber wirkungsvollen Prinzip: Alle, die an der wirtschaftlichen Kraft von Livemusik verdienen, leisten einen kleinen Beitrag, damit Livemusik eine Zukunft hat – und investieren damit zugleich in die eigene Zukunft!
Was fördert der Live Music Fund?
Der LMF unterstützt:
- Nachwuchskünstler:innen und neue Acts bei ihren ersten Karriereschritten
- Musikspielstätten, Clubs und Festivals, die Risiken eingehen, neue Künstler:innen zu buchen
- Bildungs- und Vermittlungsformate wie Workshops, Mentoring oder Bandförderung
- Infrastruktur für musikalische Nachwuchsförderung – lokal, vielfältig, unabhängig
Regionalquote: Die Hälfte bleibt vor Ort
Ein entscheidendes Element des deutschen Modells: 50 % der Einnahmen fließen direkt in die Region zurück, in der sie durch Ticketverkäufe generiert wurden. So entsteht echte Teilhabe vor Ort – und eine Belohnung für alle, die Betriebe, Veranstalter:innen und Publikum aktivieren, sich zu beteiligen.
Ein Beispiel: Mit 730.000 Konzertbesuchen in 2024 alleine bei Adele hätte München über 365.000 € für die lokale Musikszene generieren können – ohne Steuergelder, allein durch solidarisches Wirtschaften innerhalb der Branche.
Der Live Music Fund ist nicht nur ein Rettungsanker, sondern ein Strukturmodell für die Zukunft – getragen von der Branche selbst. Unsere Regionalquote sorgt dafür, dass das Geld dort ankommt, wo es gebraucht wird: direkt bei den Künstler:innen, Clubs und Initiativen vor Ort. So stärken wir das Fundament der Musiklandschaft – solidarisch, transparent und langfristig.“ (Felix Grädler, Gründer des Live Music Fund & Vorstandsmitglied der Bundesstiftung Livekultur.)
Der deutsche Livemusikmarkt – bereit für Verantwortung
- 250.238 Konzerte fanden 2024 in Deutschland statt
- 70 Mio. Konzertbesucher:innen
- Über 228.000 Veranstaltungen mit unter 500 Besucher:innen – dort, wo Karrieren starten (-5,9 % gg. 2019)
- alleine 1.258.766 Besucher:innen im Olympiapark München (Gründungspartner des Live Music Fund)
Besonders auffällig: während zu 228.842 Konzerten mit Teilnehmer:innen unter 500 Personen (91 % aller Konzerte!!) im Schnitt 122 Besucher:innen kommen, besuchen die restlichen 9 % der Auftritte über 60% der Gesamtbesucher:innen in Deutschland, – im Schnitt 1.969 Personen. (Quelle: GEMA / www.songeconomy.de – Meldung vom 12. Mai 2024 „Konzerte in Deutschland“)
Deshalb lautet das Credo des Live Music Fund: Diejenigen, die vom Boom profitieren, helfen denen, die sein Motor sind.
Drei Säulen der Finanzierung
Der Live Music Fund soll perspektivisch aus drei Bausteinen gespeist werden und startet am 01. Januar 2026 mit dem 1. Baustein:
- Spenden von Unternehmen und Privatpersonen, z. B. über Ticketplattformen oder Fördermitgliedschaften
- Solidarbeitrag pro verkauftem Ticket (1 € bei Konzerten ab 30 € Eintritt)
- Microfundings aus der Branche selbst – von Labels, Verlagen, Ticketunternehmen & Streamingdienstleistern die vom Boom der Livemusikbranche profitieren.
Alle Beträge fließen in einen solidarisch und gemeinnützig organisierten Fonds mit professioneller Verwaltung und regionaler Verteilung.
Der Live Music Fund bietet eine zukunftsfähige Antwort auf die Frage, wie wir Livemusik in Deutschland nachhaltig und gerecht fördern können – ohne öffentliche Mittel und mit Verantwortung aus der Branche selbst.
Kontakt für Rückfragen:
Bundesstiftung Livekultur – Live Music Fund
kontakt@livemusicfund.de
Web: www.livemusicfund.de
Instagram: @livemusicfund